Endlich wieder Jahresfeier

„Vor 4 Jahren liefen die Vorbereitungen auf die Jahresfeier 2020 beim Gesangverein Eintracht auf vollen Touren.“. Mit diesen Worten begrüßte unser, erst kürzlich aus dem Amt als 2. Vorsitzender ausgeschiedene Robert Titze, die Gäste und durfte somit seine erste Jahresfeier seit seinem Vereinseintritt eröffnen. Leider machte damals Corona einen Strich durch die Rechnung und die Feier musste nur eine Woche vorm Termin abgesagt werden.
Umso hungriger waren unsere Sängerinnen und Sänger nun auf diesen Tag.

Den Konzertabend eröffnete Bella Musica mit Dirigent Manfred Frank und von Bastian Weber am Flügel begleitet, mit dem Stück „Freunde sterben nie“ der Großen 3 der Volksmusik. Passender als mit den ersten Zeilen des Liedes „Seit viel zu langer Zeit haben wir uns hier nicht mehr gesehen.“ kann man eine Jahresfeier, die 4 Jahre in der Schublade ausharrte, fast nicht beginnen.

Weiter ging es mit „Es war so schön mit dir“, der deutschen Version von „Those were the days, my friend“ und „Liebeskummer lohnt sich nicht“. Die Lieder wurden mit solch einer Frische, Leichtigkeit und Freude vorgetragen, was sicherlich auch, der in den letzten ein, zwei Jahren wieder gestiegenen Sängerzahl des Chores zu verdanken ist. Man konnte spüren, dass sich der Chor einfach wohlfühlt und mit Qualität und Stimmvolumen zu überzeugen weiß.

Unser Männerquartett aus Manfred Frank, Gerhard Maier, Luigi Truncale und Stefan Wagner setzte anschließend mit „La-le-Lu“ einen kurzzeitig ruhigeren, aber nicht weniger stimmgewaltigen Akzent, bevor Bella Musica mit dem Grand-Prix Klassiker „Für alle“ der Gruppe Wind, die 1985 tatsächlich den 2. Platz für Deutschland ergatterten und einem schmissigen „Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe“ von Bill Ramsey ihre Darbietung beendeten und das Publikum überzeugte, das den Chor mit begeistertem Applaus belohnte.

Anschließend nahmen der 1. Vorsitzende Stefan Wagner, sowie die, seit Februar neue, 2. Vorsitzende Daniela Silzle den festlichen Rahmen der Jahresfeier zum Anlass, um langjährige, verdiente Mitglieder zu ehren.

Karin Vogt singt seit 10 Jahren aktiv bei den Young Voices und Roswitha Feth-Heckl bei Bella Musica. Bereits 25 Jahre sind Tanja Jung, Klaus Fuhrmann und der 1. Vorsitzende Stefan Wagner selbst, aktive Sänger bei den Young Voices und erhielten hierfür die Ehrennadel und Urkunde Chorverbands Friedrich-Schiller. Thomas Woelky wurde für 25 Jahren fördernde Mitgliedschaft bei der Eintracht geehrt.
Für stolze 50 Jahre aktives Singen, hiervon 19 Jahre bei der Tammer Eintracht wurde Ute Herdeg-Dieter ausgezeichnet. Auch sie erhielt hierfür die Ehrennadel und Urkunde Chorverbands Friedrich-Schiller.
Arnulf Burkhardt konnte für 65 Jahre fördernde Mitgliedschaft geehrt werden und Ruth Knörzer sogar für 75 Jahre, von denen sie viele Jahre sogar aktiv bei Bella Musica gesungen hat, bis dies aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr möglich war.

Mit „You´ll never walk alone“ honorierte das Männerquartett die Geehrten unseres Vereins.  

Es fehlt auf dem Bild Ruth Knörzer

In der 2. musikalischen Programmhälfte vor der Pause zeigten die Young Voices, ebenfalls mit Chorleiter Manfred Frank und Bastian Weber am Flügel, was sie auf dem Kasten haben. Die Sängerinnen und Sänger füllten die Bühne zur Gänze aus und begannen ihren Auftritt mit dem Popsong „Girls, girls, girls“ der Band Sailor aus dem Jahr 1976, den sie mit viel Lebendigkeit zum Besten gaben. Mit John Miles Kultsong „Music“ ging es in einer Acapella-Version weiter. Wer dieses Stück kennt, kann sich in etwa vorstellen, wie die Stimmen der SängerInnen hier als Instrumente agieren und von leisen Tönen über gewaltige Gitarrensounds imitieren, – einfach mitreißend.

Seinen ersten Bühnenauftritt hatte an diesem Abend das „Duo Tenore“ aus Manfred Frank und Luigi Truncale, die Calum Scotts´ „You are the reason“ mit ganz viel Gefühl ablieferten.

Rockiger ging es danach wieder mit den Young Voices und Supertramps „It´s raining again weiter, bevor es dann mit Andrea Boccellis „Time to say goodbye“ italienisch, festlich und gewaltig anmutete. Mit dem Popsong „Chandelier“ der australischen Sängerin/Songwriterin Sia, der den SängerInnen in allen Stimmlagen eine enorme Tonhöhe abverlangte, beschlossen die Young Voices ihren Auftritt und ernteten für ihren Auftritt ebenfalls Applaus und Bravorufe des begeisterten Publikums.

In der Pause konnten sich die Gäste von Bedienungen an den Tischen mit Fleischküchle im Weggle, Maultaschenburgern und Getränken versorgen lassen und so für den zweiten Teil des Abends, den schwäbischen Schwank „Dinner for five“ stärken.

Hier bewiesen Roswitha Feth-Heckl, Brigitte Geiger-Weißenberger, Traude Medardt, Volker Fißler und Robert Titze, sowie Iris Belz als Anmoderation, Regie und Souffleusse in einem, dass man beim Gesangverein nicht nur singen kann, sondern stellten hier auch ihr komödiantisches Talent unter Beweis.
Der Tatort: die Wohnstube, oder besser gesagt, der Esstisch des Ehepaars.

Der Mann des Hauses hat ein hohes Tier zum Essen eingeladen. Es geht um die Besetzung eines Postens. Auch die Schwiegermutter ist anwesend, hat sich allerdings bei den Tabletten vergriffen und versehentlich Schlaftabletten genommen. Sie sitzt nur abwesend mit am Tisch und sorgt für Verwunderung bei den Gästen. Leider ist die Frau des Hauses mit ihrem vorlauten Mundwerk den Zielen ihres Mannes nicht zuträglich. Erst spricht sie den Gastherrn jedes Mal mit dem falschen Namen an, verbrennt ihn dann mit den heißen Kartoffeln aus dem Menu und ist schließlich schuld daran, dass sich der gestrenge Herr an einer Mausefalle die Finger einklemmt. Das ist zu viel – die Gäste verlassen fluchtartig das Haus.
Selbst ihr sonst doch so unglaublich ruhiger Ehemann bekommt einen verärgerten Gefühlsausbruch und kann sich seinen heiß erträumten, neuen Job, Schriftführer beim Gesangverein, abschminken. Ein gewohnt schwäbisch-heiterer Schwank, der den Abend für das Publikum bestens abrundete und für viele Lacher sorgte.

Ein herzliches Dankeschön an unsere fleißigen Theaterspieler, deren Einsatz für dieses Stück vor über 4 Jahren begann und nun endlich auf die Bühne gebracht werden konnte. Das habt ihr toll gemacht!

Nach dem offiziellen Programmteil ließen wir den Abend, gemeinsam mit manch Gast noch gemütlich an der Sektbar ausklingen.